Die gartendenkmalpflegerische Untersuchung bestand aus zwei Teilen. Es sollte zum einen die Entwicklungsgeschichte des Villenquartiers Parkring in Zürich-Enge dargelegt werden, zum anderen die Schützwürdigkeit einer Gartenpartie im Park der Villa Schöllergut. 

Im Jahre 1872 erwarb die Nordostbahn NOB sämtliche altherrschaftlichen Güter auf dem Ulmberg, um Einsprachen beim Bau der linksufrigen Seebahn aus dem Weg zu gehen. Nach dem Tunnelbau wurde ein Grossteil der Güter abgebrochen, ihr Land parzelliert und die Parzellen einem Villenquartierkonsortium übertragen. Dieses sollte die Liegenschaften in Hinblick auf die bevorstehende Vereinigung der Aussengemeinde Enge mit Zürich gewinnbringend verkaufen. Der potenteste Käufer war Privatier und Naturforscher Ludwig Kann, der nahezu sämtliche Liegenschaften im Innern des Parkrings erwarb. Als Kann die Schweiz in Richtung Deutschland verliess, erwarb der Industrielle Arthur Schöller das Anwesen, arrondierte weitere Liegenschaften und Ländereien dazu und erweiterte die Besitzung um eine grössere Ökonomie. In den ausgehenden 1920er-Jahren liess er sich eine herrschaftliche Gärtnerei anlegen, die bis heute im Zustand der Bauzeit erhalten ist. 

Der Kanton Zürich, der das Schöllergut in den 1970er-Jahren erwarb und so der Spekulation entriss, plante noch vor kurzem eine Dreifach-Sporthalle auf dem Areal der Gärtnerei. Zu klären war, welchen Stellenwert die Gärtnerei innerhalb der Baugruppe einnahm. Das Gutachten beschied der Herrschaftsgärtnerei überkommunale Bedeutung und empfahl zwei alternative Baufelder, darunter den Ersatzneubau am Ort einer älteren Turnhalle im Areal. Die kantonalen Verwaltungen anerkannten die gartendenkmalpflegerische Empfehlung und erklärten sich in Folge zum ungeschmälerten Erhalt der Gärtnerei bereit. Als Bauplatz wurde die offene Wiesenfläche westlich der Gärtnerei bestimmt, welcher von uns ebenfalls vorgeschlagen wurde.