Unser Büro konnte gleich für zwei Villengärten in Bern-Kirchenfeld Bepflanzungspläne erarbeiten, deren Umsetzung im Frühjahr 2019 erfolgte. Es handelt sich um grössere Staudenpflanzungen im Wohngartenstil der 1930er- und 1940er-Jahre. 

Die Staudenpflanzungen der Villa Egghölzli gehen auf einen Gartenentwurf Hans Grafs aus der Mitte der 1940er-Jahre zurück, dessen Bepflanzungsplan uns vorlag. Leitthema war die Blütenfarbe Gelb in allen Nuancen und  Farbtönen, das mit blauen Staudeneinsprengsel und roten Rosenbeeten akzentuiert wird. Die östliche Gartenpartie liegt am Rande eines schattigen Gehölzes und war ursprünglich von grossblättrigen, feuchteliebende Stauden und Farnen bestimmt, in Anlehnung an die dort gelegenen Brunnen und Wasserbecken. Im Gegensatz dazu stand der besonnte Westgarten, worin hohe Beetstauden dominierten. Auch die Blütezeit wechselte vom Frühlingsblühern im Osten zu Spätsommerblühern im Westen. Drei Sitzplätze an verschiedenen Punkten im Garten erlaubten den Blick auf die jeweils in Bllüte stehenden Partien. Unser Büro hat die von Hans Graf vorgegebenen Themen aufgegriffen und eine Pflanzenauswahl getroffen, die einerseits den überlieferten Pflanzlisten entnommen, andererseits den geänderten Standortbedingungen angepasst ist. Im Nachhinein erwies es sich, dass die ausgewählten Blütenfarben des Gartens mit den heraldischen Farben der ausländischen Gesandtschaft entsprachen. 

In einem Terrassengarten in Bern ist eine rund 12 Meter lange Staudenrabatte neu zu bepflanzen gewesen. Die Auswahl an Blüte und Formen sollte ein lebendiges Bild der einstigen Staudenliebe versinnlichen. Der damaligen Zeit entsprechend kommen Leitstauden wie Rittersporn, Phlox oder Aster zum Tragen, die in ihrer Wuchshöhe gestaffelt gesetzt werden. Das auf drei Farbtönen beruhende Konzept wird durch reines Blau, Magenta und Goldgelb getragen. Deckhölzer rahmen die Stirnseiten der Staudenrabatte, welche im zeitigen Frühjahr gemeinsam mit hochstieligen Tulpen und Poetennarzissen den Blütenreigen beginnen. Anschliessend wird zwischen Mai und anfangs November im Sinne Karl Försters "durchgeblüht".