Engländerhubel | Inselspital Bern
Bedeutendes Ensemble Schweizer Gartenkultur über drei Jahrhunderte

Das Büro für Gartendenkmalpflege konnte nachweisen, dass die Bauzeit des heute genannten Inselheims oder Engländerhubels (Freiburgstrasse 41) deutlich weiter zurück liegt als bisher in der Fachliteratur angenommen. Errichtet in den Jahren nach 1735 unter Venner Emmanuel Willading (1673-1738) gelangte das Gut vor 1818 an Charles de Gingins (1761 – 1842), der das Stallgebäude Freiburgstrasse 41a erstellte. 1855 errichteten die Geschwister Pauline und Rosina May von Hünigen nach Kauf den heutigen Landschaftspark. Der Neuanlage gingen Strassenbauarbeiten voraus. Der damals anfallende Aushub wurde im Gut verbaut, um eine neue Kanzel über die natürliche Böschung hinaus anlegen zu können.

1919 verkaufte man den Engländerhubel an das Inselspital. Der Landschaftspark wurde fortan durch Patienten des Insel-Spitals als Ort der Rekonvaleszenz genutzt. Diese ruhige, stete Nutzung des Orts schützte den Park über alle Überbauungsversuche hinweg. Auf den einstigen landwirtschaftlichen Matten des Guts errichtete die Spitalleitung das Lory-Spital (1929) und das Anna-Seiler-Heim (1953). Beiden Häusern wurden hochkarätige Gartenanlagen zugesellt. Damit verschmelzen auf dem heutigen Engländerhubel die Gartengestaltungen des 19. Jahrhunderts in herausragender Weise mit der Moderne. Diese Besonderheit macht die Gesamtanlage zu einem Unikat in der Schweiz - aus künstlerischer wie sozialgeschichtlicher Sicht.

Die zielgerichtete Pflege des Landschaftsparks auf dem Engländerhubel darf aus diesem Grund nicht alleine heraus geschehen. Sein Erhalt und die damit verbundene denkmalpflegerische Pflege kann nur dann langfristig erfolgreich sein, wenn seine Entwicklung und Nutzung in Abstimmung mit den betrieblichen Zielen des Inselspitals wie mit der gärtnerischen Pflege des Ensembles Inselheim-Loryspital-Anna-Seiler-Haus insgesamt erfolgt.

Auftraggeber / Bauherr

Inselspital Universitätsspital Bern

Projektdaten

2009: Parkpflegewerk und Entwicklungskonzept