Melchenbühlgut bei Bern
Umsetzung Parkpflegewerk in 1. & 2. Etappe

Das Leitbild unseres Parkpflegewerks strebte die Wiederherstellung des Zustands zwischen 1886 und 1900 an. Es umfasst die Zeitspanne seiner letzten künstlerischen Umgestaltung und endet mit dem Moment, als das Melchenbühlgut in den Besitz des Bundes gelangte. Jüngere Veränderungen sollten zurückgenommen werden, insbesondere jene, die sich Laufe der langjährigen Pflege „einschlichen“. Ebenfalls galt es, verschiedene Nebenbauten und Unterstände zu entnehmen oder zu versetzen, die den Hofplatz oder das barocke Bassin verstellten.

Die in den Jahren 2011 - 2013 vorgenommenen Instandstellungsarbeiten beinhalteten die Reparatur des Ziergartens, die Wiederherstellung des Hofplatzes zwischen Campagne und Hofgut und die Rekonstruktion der Grablege der Familie Berset-Müller. Im Ziergarten wurden die humusierten Gartenwege wieder freigelegt, die Kanten des quadratischen Rasens neu gezogen und seine Längsseiten mit Staudenrabatten bepflanzt. Instandgestellt wurden das weitgehend zerfallene Wasserbecken und mehrere Steinsockel einer ehemaligen Balustrade. Beibehalten wurden ebenfalls die historistischen Steinsetzungen aus Jurakalk und vier Buchskugeln der 1920er-Jahre. Der ehemalige Nutzgarten nahm eine Rosen geschmückte Pergola auf, die aus dem Hofplatz hierher transferiert wurde. Ausblicke wurden freigelegt, und am Fusse der Stützmauer der historische Nutzgarten reaktiviert. 

Im Hofplatz wurde das historische Terrain über gartenarchäologische Grabungen bestimmt. Ein Lindenpaar wurde wieder vor den Eingang des Herrenhauses gesetzt, nachdem die barocken Linden 2003 aus Übervorsorge gefällt wurden. Zur Verlagerung der Parkplatze aus dem Hof erstellte man im rückwärtigen Bereich des Hofguts eine Stellplatzanlage für rund 20 Fahrzeuge. Die bestehenden historischen Pflasterungen wurden teilweise neu versetzt. 

Die mittlerweile in Landwirtschaftsflächen gelegene Grabstätte erhielt ihre ursprüngliche Situation zurück - eine rechteckige Platzanlage, die pespektivisch als Quadrat in Erscheinung tritt. Eine auf Fernwirkung ausgelegte Einfassungsrabatte akzentuiert die Grablege ebenso wie die vier im Quadrat gepflanzten Linden rückseitig. Ebenfalls rekonstruiert wurde wurde das eiserne Grabgitter auf Grundlage einer gefundenen Postkarte von 1906.

Die Umsetzung des Projekts begann am 300-jährigen Jubiläum des Gartens.

Auftraggeber / Bauherr

Berset-Müller-Stiftung c/o Bundesamt für Bauten und Logistik BBL 

Projektdaten

2011: Abschluss Parkpflegewerk
2011 - 2013: Umsetzung der 1. + 2. Bauetappe
2014 - 2105: Umsetzung der 3. Bauetappe.

Zusammenarbeit

w2 Architekten AG, Bern

Woodli Gartenbau, Bern

von Dach AG, Sandsteinrestaurierung

Fachplaner

asp Landschaftsarchitekten AG, Bern
(Ausschreibung Gärtnerarbeiten)