Parkpflegewerk Belairpark Schaffhausen
Ein in Vergessenheit geratenes Frühwerk von Evariste Mertens

Das ehemalige Landgut Belair ist heute in Belairpark und Belairanlage getrennt. Die beiden heute öffentlichen Anlagen wurden 1874 vom damals 27-jährigen Evariste Mertens und seinem Compagnon Arnold Neher entworfen. Wurde die Belairanlage von Neher & Mertens selbst und getreu ihres Entwurfs umgesetzt, waren die beiden bei der Entstehung des Belairparks vermutlich nicht mehr direkt beteiligt. Ihr Entwurfsplan bestimmte aber massgebend die weitere Ausführung der Parkanlage zwischen 1877 und 1905. 

Der Parkentwurf für das Belair zählt zu den frühesten grossen Auftragsarbeiten der beiden Landschaftsgärtner. Bei seiner Ankunft in der Schweiz war Mertens noch dem klassizistischen Landschaftspark verpflichtet, dessen Ideale einer heiteren und idealisierten Landschaft im Belairpark noch deutlich zu Tage traten. Die sog. Belair-Anlage, die bereits 1926 in städtischen Besitz kam, wurde unter Stadtgärtner Heinrich Bebi in eine dem Architekturgarten verpflichtete Parkanlage überführt – die einzige Anlage der Moderne in Schaffhausen. Ihre Gestaltung war eng mit dem Ideal der Gartenstadt verbunden, die seit den 1910er-Jahren im Breite-Areal am Entstehen war. 1911 gewannen die Zürcher Architekten Gebrüder Pfister den städtebaulichen Wettbewerb für einen neuen Stadtteil in der Breite. Zwei kleine Zentren waren vorgesehen, ein langgestreckter Platz oberhalb der Kaserne und der damals so genannte «Randenplatz». Weil beide Platzanlagen nicht verwirklicht wurden, bot sich der Stadt mit dem Kauf der Belairanlage die letzte Möglichkeit, ein neues Zentrum ins Auge zu fassen. Laut Stadtrat sollte die öffentliche Anlage „… dem ganzen Breitegebiet gewissermassen das Aussehen einer im Entstehen begriffenen Gartenstadt“ verschaffen."

Auftraggeber / Bauherr

Grün Schaffhausen

Projektdaten

2016: Parkpflegewerk / Masterplan