Schulanlage Käferberg
Ein Juwel des Wohngartenstils

Der Freiraum des Schulhauses Käferberg entstand in der unmittelbaren Nachkriegszeit und steht beispielhaft für das hohe gestalterische Niveau des Wohngartenstils der 1940er-Jahre. Die Integration der natürlichen Topografie durch eine fein abgestufte Terrassierung, die handwerklich hochwertigen Natursteinarbeiten oder die Auswahl und Positionierung der Gehölzgruppen sind von grosser künstlerischen Qualität. Pergola und Natursteinmauern verleihen dem Freiraum gartenähnlichen Charakter. Im Schulhaus Käferberg verschmelzen Garten und Landschaft zu einer untrennbaren Einheit.

Auch aus pädagogischer Sicht war die Schulanlage vorbildlich. Drei Jahre nach Vollendung des Schulhauses Käferberg inspirierte dessen Aussenraum den Zürcher Architekten Alfred Roth zu seiner Schrift «Das neue Schulhaus». Im Abschnitt zur «landschaftlichen Umgebung des Schulhauses» schrieb Roth: „Die erste und wichtigste Funktion, die physiologisch-regenerative, entspricht der […] Notwendigkeit, dem Kinde während der Schulzeit den Aufenthalt in der freien Natur so oft und so lange wie möglich zu gestalten. […] Die zweite unterrichtende Funktion des Grünraumes bildet die unmittelbare Grundlage für die Naturanschauung… . Die Umgebung des Schulhauses [soll] einem Naturpark gleichen. In einem besonderen Teil dieses Parkes sollte, wann immer möglich, ein botanischer Garten mit seltenen Pflanzen und in einem anderen ein Gemüsegarten angelegt werden, der von den Kindern selbst bepflanzt wird. Auch ein Wasserbecken mit Wasserpflanzen und Fischen sollte nicht fehlen.“ Die Primarschule Käferholz vereinte aus der Betrachtung des schweizweit anerkannten Schulhausexperten alle wesentlichen Gestaltungselemente einer pädagogisch vorbildlichen Aussenanlage.

Der nahezu integrale Erhalt der Gesamtanlage und die in Zürich einzigartige Lösung in Architektur, Freiraum wie moderner Schulpädagogik erheben das unmittelbar nach Kriegsende errichtete Schulhaus Käferholz zu einer herausragenden und wertvollen Schulanlage von überregionaler Bedeutung.

Auftraggeber / Bauherr

Grün Stadt Zürich, Fachstelle Gartendenkmalpflege

Projektdaten

2015/16: Schutzwertbeurteilung