Elfenau
Wiederherstellung Pleasureground

Die Elfenau zählt zu den grossartigsten Schöpfungen landschaftlicher Gartenkunst in der Deutschschweiz. Der in Teilen ausgeführte Entwurf von 1814 stammt aus der Feder des Kunstgärtners Joseph Bernard Baumann, Eigentümer der seinerzeit grössten kontinentalen Baumschule und Schwager der Bauherrin Anna Feodorwna. Ausgeführt wurden die Anlagen zwischen 1817 und 1820 von Handelsgärtner Abraham Müller unter der Leitung des Patriziers Rudolf von Luternau. Die exquisite Pflanzware stammte sowohl aus Kew Garden wie dem Gut Claremont bei London, welches vom Bruder Feodorownas bewohnt wurde.

Die einstige Campagne stand 2005 zur Vermietung frei. Um den künftigen Mietern eine Privatsphäre in dem ansonsten öffentlichen Park anzubieten, einigte sich die Verwaltung darauf, die Blumeninseln des ehemaligen Pleasuregrounds auf Grundlage des Plans von 1814 neu anzulegen. Da keinerlei Rückschlüsse auf eine frühere Bepflanzung möglich waren, entschieden wir uns, die Bepflanzung nach Prinzipien jener Zeit vorzunehmen, ohne uns auf eine allfällige Katalogware jener Tage zu fokussieren.

Blumenbeete im Biedermeier waren bunt durchmischt und ohne erkennbare Ordnung, weshalb wir die Stauden in einem zufällig angeordneten Raster setzten. Bei der Farbwahl herrschte je Beet ein Grundfarbton vor, Weiss galt als verbindende Farbe. Den Gärtnern standen um 1820 nur saisonal blühende Ware zur Verfügung. Es blühten daher nie alle Beete gemeinsam, sondern zeitlich versetzt. Wir entschieden uns für einen Frühsommer- und Herbstaspekt. Eingefasst sind die Blumenbeete von Blattstauden, denen als ganzjährige Konstante grosse Bedeutung beigemessen wurde.

Auftraggeber / Bauherr

Stadtgärtnerei Bern

Projektdaten

2005: Entwurf und Umsetzung

Zusammenarbeit

weber & brönnimann AG, Bern