Schlosspark Wülflingen Winterthur
Gutachten zur Entwicklungsgeschichte der frühbarocken Schlossanlage

Ein Garten für Schloss Wülflingen bestand seit 1681, angelegt unter dem Staatsmann Hans Hartmann Meiss. Anfänglich sehr zurückhaltend und mit einfachen Broderienmustern gestaltet, erfuhr der Garten unter dem Offizier a.D. Salomon Hirzel eine barocke Weitergestaltung. Während zweier Jahrhunderte verzichtete man darauf, den Garten zu einem einheitlichen Ganzen zusammen zu fügen. Der Garten war stets „additiv“ an das Herrenhaus angesetzt, ohne Bezug auf ihn zu nehmen. 1870 wurde der Barockgarten teilweise überbaut. Der damalige Besitzer Heinrich Müller-Sulzer liess nach 1870 zwei Ökonomien abbrechen und eine neue, stattlichere Scheune auf den Grundmauern eines Vorgängerbaus errichten. Nachdem das Schloss 1906 vor einer spekulativen Verwertung bewahrt wurde, erfolgte eine neuerliche Umgestaltung des Hofes in Gestalt eines Landschaftsgarten mit Bierhausgarten. Der barocke Vorgänger, von dem zumindest noch das Rundbecken erhalten war, wird überschüttet und ein Gemüsegarten an seiner Statt errichtet.

Ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts führen verschiedene Baumassnahmen zu einer kontinuierlichen Zerstörung des Landschaftsgartens, und ein Parkplatz im Schlosshof bewirkt den Abbruch der verbliebenen Ausstattungen von 1908. Das Gutachten kam zum Schluss, dass eine behutsame Neugestaltung unter Berücksichtigung der wenigen verbliebenen Strukturen und Raumbildungen grundsätzlich möglich ist.

Auftraggeber / Bauherr

Stadtgärtnerei Winterthur

Projektdaten

2007: Entwicklungsgeschichte