Holunderhof Zürich
Schutzwertbeurteilung Aussenraum Genossenschaftssiedlung
Pietro Giumini-Rettner, Architekt des Holunderhofs, hatte sich in den Zwischenkriegsjahren auf den Bau von Genossenschaftssiedlungen spezialisiert. Das Inventar des gemeinnützigen Wohnungsbaus in Zürich zeichnet Giumini für insgesamt 19 Genossenschaftssiedlungen verantwortlich. Die untersuchte Siedlung ist seinem Spätwerk zuzurechnen.
Die dem Ort zu Grunde liegende Gestaltungsidee war ein baumumstandenen Rasenplatz im Inneren einer Hofanlage. Der Architekt lehnte sich dabei an ältere Spiel- und Sportanlagen der Reformjahre an, wie etwa der Kasernenwiese, Fritschiwiese, Josephwiese, Landenberganlage u.a. Die Anlage eines unbebauten, grünen Innenhofs nebst Öffnung des Blockrands folgte dem damaligen Postulat des gesunden Wohnens (Licht- Luft – Sonne). Giumini konnte zur Bauzeit der Holunderhofs bereits auf grosse (mitunter eigene) Vorbilder in der Stadt Zürich zurückblicken. Die späte Bauzeit innerhalb der kurzen und intensiven Bauphase des gemeinnützigen Wohnungsbaus und die klare, schlichte Bauweise des Holunderhofs stehen für die erreichte Reife im Siedlungsbau.
Trotz grosser Pläne erlaubte die wirtschaftliche Situation der Dreissiger Jahre es der Genossenschaft nicht mehr, die ehrgeizige Hofanlage zu vollenden. Das wenige Erreichte wurde zudem in den vergangenen Jahren erheblich verändert. Weil in der Stadt Zürich weit besser erhaltene Genossenschaftssiedlungen mit intakten Innenbereichen erhalten sind, kam eine Unterschutzstellung der Aussenanlage nicht in Frage. Die Anlage ist mittlerweile aus dem Inventar entlassen, der Holunderhof wich einer Arealüberbauung.
Auftraggeber / Bauherr
Fachstelle Gartendenkmalpflege - Grün Stadt Zürich
Projektdaten
Schutzwertbeurteilung 2009
Zusammenarbeit
SIT Baumpflege GmbH, Zürich