St. Margarethenpark Binningen bei Basel
Parkpflegewerk und Entwicklungskonzept

Der Margarethenpark bei Basel war ein vorbildlich angelegter Landschaftsgarten, der den theoretischen Konzepten Cay Lorenz Hirschfeld folgte. Wesentliches Stilelement der Anlagen war der willentliche Einbezug der Landwirtschaft, was den Park in die Tradition einer „Ornamented Farm“ stellt. Er vereinte das Vergnügen des Landlebens mit der Nützlichkeit und Zweckmässigkeit eines Landgutes zu einem gelungenen Ganzen. 

Doch waren die dem Park zugrundeliegenden Ideen zur Bauzeit des Landgutes bereits veraltet.  Der Wunsch des Aristokraten, sich im Landschaftsgarten noch ganz den praktischen oder moralischen Zielen zuzuwenden, war der Gartenkunst des aufstrebenden Unternehmertums fremd. Das Neue suchte nicht die Nachahmung des Naturschönen, sondern strebte den Wandel hin zu einer künstlerisch intonierten Verschönerung der Natur an. Nicht zuletzt deshalb wandte sich die jüngere Generation an Gartenkünstler vehement gegen eine Einbeziehung der Landwirtschaft in die Landschaftsgärtnerei.

Wir verstehen darum den Margarethenpark als einen Garten, der unter der Regie einer in Abdankung begriffenen Aristokratie entstand. Der «stilverspätete» Entwurf ist Ausdruck einer Weigerung, den Wandel in der Naturwahrnehmung anzunehmen, weil dieser stellvertretend für den Übergang von einer aristokratischen zu einer bürgerlichen Lebenswelt stand. Dies drückt sich möglicherweise auch auf die gewählte Architektursprache des Landhauses aus. So schrieb der Kunsthistoriker Rudolf Heyer, dass sich der Architekt Achilles Huber trotz der Verwendung antikisierender Architekturelemente „[...] von der Tradition der französischen Landhäuser nicht zu lösen [vermochte]“.

Dem Landschaftsgarten erwächst deshalb kunsthistorische Bedeutung. Gartenkünstlerisch stellt der Margarethenpark ein bedeutendes und seltenes Bindeglied zwischen Landschaftsgarten und  Landschaftspark dar.

Auftraggeber / Bauherr

Stadtgärtnerei Basel

Projektdaten

2004: Parkpflegewerk mit Andrea Nützi
2006: Entwicklungskonzept (2. Bauetappe)

Zusammenarbeit

2004: Andrea Nützi, Landschaftsarchitektin, Basel
2006: pg landschaftsarchitekten, Sissach BL