Klostergarten St. Georgen
Rückkehr zu neuer «Klösterlichkeit»

Die terrassierten Klostergärten von St. Georgen sind seit dem frühen 11. Jh. belegt, doch erst im 17. Jh. finden sich Hinweise auf ihre zunächst nutzgärtnische Verwendung. Ab Mitte des 18.Jh lässt sich auf dem Terrain des ehemaligen Mönchsfriedhofs und späteren Abtgartens ein barocker Ziergarten nachweisen, der auf Anlass der Zürcher Obrigkeit entstand. Um 1900 erfolgte unter dem Berner Professor Ferdinand Vetter die Überführung des Bannhofes in einen Landschaftsgarten mit neugotischen und neuromanischen Staffagen wie ein Kapellenanbau oder Masswerk-Brüstungen des Berner Münsters. In den 1930er Jahren versachlichte man den Hof, in dem man die pflanzlichen "Irrungen" allesamt rodete.

Oskar Reinhardt lud 1946 den Zürcher Gartenarchitekten Gustav Ammann ein, die Höfe und Gärten neu anzudenken, um „einen Hauch von mittelalterlicher Klösterlichkeit in den Gartenanlagen von St. Georgen“ zurückzubringen (so Ammann im Juli 1948). Sein umgesetzter Entwurf sollte jedoch nur acht Jahre Bestand haben. Der hohe Pflegeaufwand störte und die umfassende Rekonstruktion des angrenzenden Osttrakts des Klosters kappte die Beziehungen des Klosters zum Garten. Ammanns Pflanzungen wurden teils zurückgenommen, die Gesamtanlagen versachlicht. Wo aber Ammanns Pflanzungen erhalten geblieben sind, vermögen sie auch weiterhin, seine angestrebte Sinnlichkeit des Orts ungebrochen zu vermitteln. Der Bannhof und die mittlere Terrasse werden heute noch von ausdrucksstarken Stilelementen und Blütengewächsen getragen, die auf das Wirken Ammanns zurückgehen.

Der neue Museumsleiter von Kloster St. Georgen wünschte die Öffnung der Gartenanlagen und regte die Umsetzung der Empfehlungen aus dem Parkpflegewerk an. Unser Büro wurde in Folge mit der Projektierung und Ausführung der Restaurierungsarbeiten beauftragt.

Auftraggeber / Bauherr

Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL)

Projektdaten

2013: Parkpflegewerk 
2014: Projektierung Restaurierung
2014 - 15: Umsetzung